Dieses Wochenende haben Stephie und ich in der gleichen Nacht vom selben Ereignis geträumt.
Stephie hatte abends über ein leichtes Ziehen im Bauch geklagt und meinte, sie könne es nicht mehr abwarten, das Baby endlich auf die Welt zu bringen. Scheinbar hat uns das beide gleichermaßen aufgewühlt, denn unser Unterbewusstsein hat jedem von uns ein mögliches – ok, ich muss gestehen, teilweise sehr unrealistisches – Szenario vorgespielt.
Meine Geburtsvision:
Da uns noch 4 Wochen bis zur Geburt bleiben, fahren wir immer noch ab und zu in den Spessart um meine Familie zu besuchen. Auch wenn unsere Wunschklinik von dort eine Stunde entfernt liegt, waren wir also mal wieder in meinem Elternhaus. Wir spielen mit unserer Nichte und unserem Neffen, essen Kuchen und genießen den Garten. Soweit klingt alles wie ein ganz normaler Familienbesuch, doch irgendwie sind wir jetzt im Ankleidezimmer meiner Mutter – Stephie und ich… und eine unserer Kellnerinnen (?). Als plötzlich Stephies Fruchtblase platzt, suche ich schweißgebadet nach meinem Smartphone um den Krankenwagen zu rufen, der uns die 100km zurück nach Frankfurt fährt. Doch Sylvia (die Kellnerin) nimmt mir meine Handy ab und meint im typischen Dialekt (den ich leider nicht so wiedergeben kann): „Leg das Ding weg! Ich hab´selbst schon 6 Kinder zur Welt gebracht und schon hunderte Geburtsstories gehört, glaub mir, das Baby ist in 2 Minuten da!“ Sylvia verteilt Mamas Dirndlsammlung auf dem Boden um es etwas bequemer für Stephie zu machen – obwohl das Ankleidezimmer ja an das Schlafzimmer angrenzt, aber egal – und noch bevor ich dagegen protestieren kann, liegt dort Baby No.2 in den bunten Röcken! Sylvia stellt noch ganz fachmännisch das Geschlecht fest: „Georg ist halt einfach ein Büchsenmacher. Wieder ein Mädchen. Was für einen verrückten Namen habt ihr euch denn wieder ausgedacht?!“ und verschwindet nach einer kurzen Antwort meinerseits in Richtung Café, um die frohe Botschaft zu verkünden. Dies geschieht natürlich nicht ohne Kommentierung des Namens… Meine Eltern und Geschwister eilen zu uns, reichen das Baby rum und diskutieren über den besten Spitznamen für unsere zweite Tochter, bis ich irgendwie verschwitzt und verwirrt aufwache….
Stephies Version:
Auch ihr Traum beginnt erstmal total realistisch. Ihre Mutter ist zu Besuch und bespannt Maxi, damit Stephie sich eine Pause gönnen kann. Die freie Zeit nutzt sie, um sich ein heißes Bad einzulassen. Einfach mal ohne Kind baden, nicht auf die Badetemperatur achten und echten Schaum benutzen ;-). Tja… denkste! Denn plötzlich ist sie doch nicht mehr alleine in der Wanne. Da schwimmt Baby No. 2! Schmerzfrei und ohne dass Stephie es gemerkt hat, kam da unser Sohn auf die Welt.
„Georg! Mama! Schnell! Das Baby ist da!“
Alle freuen sich, dass das Warten endlich ein Ende hat. Doch ich gönne Stephie keine Zeit mit dem Kleinen, nehme ihn aus der Wanne und beschlagnahme ihn voll für mich: „Das ist mein Kind und ich nenne ihn Geronimo!“ sage ich zu ihr. Und schon entfacht ein Riesenstreit. „Wir hatten uns doch schon auf einen Namen geeinigt! Geronimo wird er sicher nicht heißen!“, protestiert Stephie. „Mir egal was du willst, der Bub heißt Geronimo!“. Stephie steigt aus der Wanne und will sofort im Bademantel aufs Standesamt um die Sache zu klären. „Geronimo?! Weißt du was da wieder los ist?! Maxi war schon für einige aus der Familie zu besonders, was werden die dann erst zu Geronimo sagen?!“ „Mir Wurscht, für mich heißt der Kleine Geronimo, egal wie du ihn nennst!“ Tja… und dann ist Stephie aufgewacht ;-).
Sind da Traumdeuter unter euch? Was haben die Träume denn zu bedeuten? Wird es wohl eine ungeplante Hausgeburt? Ganz unkompliziert und im Kreise der Familie?