Traumjob Flugbegleiter/in – Fliegersprache

Ich habe mir gedacht, dass ich – bevor diese Reihe weitergeht – erst einmal ein paar Begriffe erklären sollte. Wir Flieger benutzen untereinander viele Wörter ganz selbstverständlich, aber wenn ich sie dann bei Gästen oder Freunden fallen lasse, merke ich, dass die gar nicht jeder versteht.

Deshalb übersetze ich beim Erzählen für alle – außer Stephie – diese Wörter oder erkläre sie mitten im Satz, was dann oft in einem Durcheinander endet.

Damit ich beim Berichten hier nicht ständig Wörter erklären muss, mach ich das in diesem Beitrag einfach mal vorweg.

Also, hier mein kleines Flieger-ABC:

Abholer – Ein Langstreckenflug mit kurzem 24 Stunden Aufenthalt. Quasi wie wenn man die Kinder von der KiTa abholt, man bleibt nicht lange, sondern geht gleich wieder. Beispiele in unserem Flugplan: Washington, New York, Teheran, Dubai…

Briefing – Zusammentreffen und erstes Kennenlernen der Crew vor einem Flug. Flugrelevante Infos werden nochmal kurz besprochen und Arbeitsrollen verteilt.

Dead-Head-Flug – Aufgrund von geringer Auslastung oder Flugzeugwechsel kommt es vor, dass ein oder mehrere Crewmitglieder nicht für die Flugdurchführung benötigt werden. Diese Kollegen fliegen dann Dead-Head, als ganz normale Gäste auf einem Passagiersitz mit. Dead-Head, weil er für das Ticket nicht bezahlt hat und nicht als Passagier zählt.

Galley – die Küche im Flugzeug

Jumpseat – Sitze im Flugzeug, die zu Start und Landung von der Crew besetzt werden.

Layover – die Aufenthaltszeit mit Übernachtung im Ausland zwischen zwei Flügen.

Leg – einzelner Flug, zum Beispiel Frankfurt – Washington.

Purser – Verantwortlicher Flugbegleiter, die Führungsposition in der Kabinencrew. Es gibt Purser 1 und Purser 2 – 2 steht in der Hierarchie über 1.

Request – wir haben die Möglichkeit unseren Flugplan mitzugestalten. Ich habe jeden Monat 3 Wünsche, die ich äußern kann und die mir nach verschiedenen Kriterien gewährt werden. Dieser Wunsch nennt sich Request.

Slot – durch die Flugsicherung vorgegebenes Zeitfenster zum Starten.

Standby-Fliegen – wir können zu günstigeren Tarifen fliegen, haben dann aber nicht unbedingt einen Platz im Flieger. Beim Standby-Fliegen erfährt man im schlimmsten Fall erst am Gate, ob noch Platz im Flieger ist und man mitfliegen kann oder nicht. Wir besetzen dann quasi nur die leeren Plätze.

Standby-Line – ein Bereitschaftsdienst um für erkrankte Kollegen einzuspringen. Beim klassischen Standby müssen wir innerhalb von einer Stunde bereit zum Abflug ab Flughafen sein, um für einen ausgefallenen Kollegen einzuspringen. In der Regel folgen mehrere Standby-Tage in einer Line aufeinander.

Transit – die Aufenthaltszeit zwischen zwei Flügen. Wir haben auf Kurzstrecke zum Beispiel am Tag 4 Legs, die Zeit zwischen dem Aussteigen der Gäste des einen Flugs bis zum Einsteigen der Gäste des nächsten Flugs nennt sich Transit

Umlauf – eine geplante Tour aus mehreren Legs nennt sich Umlauf. Als Beispiel Frankfurt – Washington – Frankfurt ist ein Umlauf mit zwei Legs .

So, das sind ein paar Wörter, die mir bei meiner letzten Unterhaltung über das Fliegen über die Lippen gekommen sind. Ich hoffe ich hab sie einigermaßen verständlich erklärt. Sollten mir im Laufe der Reihe weitere Begriffe einfallen, werde ich die Liste hier immer wieder aktualisieren.

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